Spätengund Wildengundkopf – Blick zur Trettach

Jeppa,

das macht Spaß im Schnee obi rennen.

Ich bin jedesmal überrascht, wenn der erste Schnee fällt. Und heute (07.09.2015) war es schon soweit. Naja, heute sah ich erst die gezuckerten Berge im Allgäuer Hauptkamm. Gestern zogen sie auch schon die leichte Pudelmütze auf.

Beeindruckt bin ich auch immer wieder, wenn die Berge leicht mit Schnee bedeckt sind. Sie sehen dann einfach majestätischer, herrschaftlicher aus.

Ich begab mich heute zum ersten mal, man mag es nicht glauben, in das Stillachtal. Das östlich paralleliegende Trettachtal besuchte ich auch schon einmal.
(Das Stillachtal bzw. Birgsautal erstreckt sich südlich von Oberstdorf vom Freibergsee bis unterhalb der Mädelegabel über knapp 10 Kilometer, parallel zum östlicheren Trettachtal. ) Aber den Allgäuer Hauptkamm bewunderte ich bisher noch nicht so nah wie heute.

Ich war ganz erstaunt, wie mächtig die Trettachspitze ist. Wow.

Genug geschwärmt, nun zu meiner Erlebnistour zum Wildengundkopf, bei dem ich gar nicht merkte, dass ich an dem vorbei lief und dann vor der mächtigen Trettachspitze stand.

6 Grad sind es in der Früh als ich auf dem Parkplatz in Faistenoy starte. Gebannt schaue ich die herrlichen Berge am Horizont an. Nebel schwebt sanft über die frischen saftigen Wiesen. Die Sonnenstrahlen ziehen langsam an den Bergkanten des Gundkopfskamm herunter.

Der Spazierweg von Faistenoy nach Birgsau schlängelt sich zwischen Kuhweiden und Almhütten / Gasthäusern vorbei. Natürlich entdecke ich wieder hervorragende Kuhmodels, eine trägt sogar gestreift.

Übrigens, der Ort Faistenoy  leitet sich von der Bezeichnung "Feiste Au" ab, bedeutet 
soviel wie "Fette Au". Aber was nun Fette Au genau heißen soll, erkenne ich daraus 
auch nicht.  *lach*

In Birgsau ist die Gastwirtschaft Birgsauer Hof, gleich dem gegenüber der Landgasthof Adler zur Einkehr zu finden. Die Sonnenterrassen mit Blick zu den Berggipfeln laden besonders hierzu ein.

 

Von Birgsau geht es weiter Richtung Einödsbach.

Übrigens, Einödsbach ist die südlichste ständig bewohnte Bergsiedlung (Weiler) 
Deutschlands. In Einödsbach befindet sich eine Gastwirtschaft und 
drei Bauernhäuser. ..und schon ist es eine Siedlung..
 

An dem Weg steht die schnuckelig kleine Birgsauer Wendelins-Kapelle. Sie gibt nicht nur eine prächtige Vorlage für ein Foto, die Gemälde im Inneren sind wahre Farbexplosionenn. Sehr kräftig, sehr ausdrucksstark. 

Leider habe ich von innen kein Foto gemacht. Wenn ich wieder vorbei komme, werde ich daran denken.

P1070356

An der Gabelung, Weg 441 Richtung Mindelheimer Hütte, halte ich mich auf dem linken Weg Richtung Einödsbach. Nicht lange zweigt ein unbeschilderter weiterer Weg sehr steil den Wald hinauf zur hinteren Einödsbergalpe auf 1.555m.

Nach dem steilen, schottrigen Weg lichtet sich der Wald und der Rückblick ins Tal ist vollends frei. Aber der Blick voraus ist noch prächtiger. Das Dach der Einödsbergalpe zeigt sich und dahinter die gezuckerten Berge.

Gleich neben der Alpe ist der namensgleiche Einödsberg auf 1.589m mit Kreuz zu entdecken.

Oh, die Alpe ist so herrlich gelegen. Direkt am Fuße des Spätegundkopfs. Der Hirte ist auch noch zugegen. Den Sommer über ist die Hütte bewohnt. Hühner laufen frei herum und kommen neugierig zu mir heran.

 

Hier ist leider kein Wegweiser zu finden. Ich sehe den Pfad gerade aus, der Einen wieder zurück nach Einödsbach über Berggasthof Einödsbach bringt. Links von der Hütte gelegen ist der Spätengundkopf und Wildengundkopf. So gehe ich einfach die Wiese hinauf und erschrecke nebenbei eine Kuh, erblicke leicht links einen weiteren Pfad der mich nun ebenso steil hinauf zur Scharte Spätengundkopf bringt.

Die ganze Zeit gehe ich noch davon aus, dass diese Berge (Spätengundkopf und Wildengundkopf) Kreuze am Gipfel haben. Egal, wegen der Debatte von Messner bezüglich Verschandelung der Berge mit den Gipfelkreuzen. Ich finde es praktisch. So finde ich wenigstens den richtigen Berg. Denn ich zweifle und laufe und laufe weiter, am Gedenkreuz vorbei bis zur nächsten Anhöhe, die einen grandiosen Blick zur Trettachspitze freigibt. Der Pfad führt weiter zur Ttrettach und noch immer meine ich: Hmmm, Wildengundkopf, wo bist du?

Im Nachhinein weiß ich nun, dass dieser ganze Kamm bzw. Berg Himmelschrofen heißt, auf diesem sich Spätengund- und Wildengundkopf befinden. Der Himmelschrofen ist also der Kamm, der dass Stillachtal vom Trettachtal trennt. Siehe Foto Nr. 2 nachfolgend.

Unterhalb eines Berges ist mein Ziel für heute erreicht. Siehe nachfolgende Fotos, das Erstere, gelber Punkt. Leider weiß ich nicht welcher Gipel es genau ist. Von hier habe ich jedenfalls eine gute Sicht, wenn denn mal die Nebelschwaden mir gestatten, einen Blick auf die Trettach (2.595m) zu werfen. Schaut gewaltig aus. Mit der Mädelegabel (2.645 m) und der Hochfrottspitze (2.649 m) sind die drei bekannten Berge das Allgäuer Dreigestirn im Allgäuer Hauptkamm.

Die Trettachspitze ist nur den geübten Kletterern vorbehalten, im III Schwierigkeitsgrad gehts auf die Spitze.

Es gibt prinzipiell drei gängige Zustiegsmöglichkeiten:
1. Fellhornbahn – Turbinenhaus – Hinteren Einödsberg Alp – Wildengundkopf – Trettach
2. Fellhornbahn – Einödsbach – Hinteren Einödsberg Alp – Wildengundkopf – Trettach
3. Fellhornbahn – Einödsbach – Waltenbergerhaus – Trettach

Die meist begangene Route ist über das Waltenbergerhaus, welches nun nicht mehr so aufzufinden ist wie bisher. Seit 1885 stand dort ein Steinhaus, dass marode geworden ist und somit auch nicht mehr dem heutigen Brandschutz gerecht werden konnte. Daher wurde es im September diesen Jahres abgerissen. Im Frühjahr 2016 startet der Neubau einer im Holzstil gehaltenen Hütte.

Die neue DAV Hütte wird dann größer sein und keiner muss mehr bei Überfüllung im Freien schlafen. Auf 15 Quadratmeter wohnte bisher die 4-köpfige Wirtsfamilie. Und diese wenigen Quadratmeter dienten auch noch als Lager und Büro.

2017 soll das neue Waltenberger Haus fertig sein. Für die Zeit der Bauarbeiten ist der Weg von Einödsbach hinauf zur Hütte wegen Steinschlaggefahr gesperrt.

 

 

 

4 Kommentare

    1. Hallo Alois,
      darauf wäre ich auch nie gekommen. Ja vielleicht hat es ja was mit dem fruchtbaren Boden zu tun.
      Danke fürs Vorbeischauen.
      Viele Grüße. Conny

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