Vorab die kurzesten und wichtigsten Infos für dein Annapurna Trekking, bevor es in die Tiefe geht.
NEPAL
Inhaltsverzeichnis
N -> Namasté, das wohlklingende & herzlichste Begrüßungswort
E -> Everest – höchste Berg – Himalayagebirge – welch gigantische Erhebung
P -> Pilger – hinduistische & buddhistische (Lumbini in Nepal ist der Geburtsort Buddhas, und wird von den Pilgern aber auch von Mönchen und Nonnen tagtäglich besucht)
A -> Annapurna Gebiet – ein Trekkinggebiet neben Mount Everest, Langtang und vielen mehr
L -> liebenswürdige, fröhliche und sehr hilfsbereite Menschen
Fast doppelt so groß wie das Bundesland Bayern.
Oberhalb von 1.000 m liegt in etwa zwei Drittel der Staatsfläche, ca. 28 % über 3.000 m.
Kleines Land mit gewaltigem Bergmassiv.
Zwischen den Gebirgsketten liegen Beckenlandschaften wie z.B. das Kathmandu-Tal, das etwa 100 km lang ist und sich auf einer Höhe von rund 1.350 m befindet.
In Richtung Norden schließt sich der Vorderhimalaja an, hier steigt das Bergland bis auf 4.000 m an. Darauf folgt Nepals Anteil am Hochhimalaja, hier liegen acht der weltweit insgesamt zehn Achttausender, unter anderem der mit 8.848 m höchste Berg der Welt, der Mount Everest (tibetisch: Chomolungma/ Nepali: Sagarmatha) auf der Grenze zwischen Nepal und Tibet.
Hier nun alle Informationen und Tipps für dein Abenteuer in Nepal.
Trekkingregion Nepal
Wohin willst du? Was sind die Anforderungen?
Am bekanntesten sind die Gebiete Annapurna und Mount Everest. Viele Touren sind ohne Guide möglich. Du kannst selbst deine touren individuell anpassen. Wir zum Beispiel sind vorher über PoonHill zum ABC, statt direkt zum Abc, zurück über Ghandruk und Landruk, die sehenswürdige typisch neplaesische Orte sind.
Nachfolgend bekannte Touren aufgeführt:
Rare Lake
Wer keinen Lust auf Touristenstrom hat, zieht den Westen Nepals vor. Einsames Trekken zum Rara See. Zelt und ausreichend Verpflegung sind erforderlich.
Schwierigkeit: mittel
Höhe: 2.400 m – 3.500 m
Dauer: 6-10 tage
Jahreszeit: okt-nov, april-juni
Unterkunft: schlecht
Verpflegung: schlecht
Annapurna Region
Annapurna Circuit
Ein großartiger Klassiker die Umrundung des kompletten Annapurna Massivs.
Schwierigkeit: schwierig
Höhe: 500 m – 5.416 m
Dauer: 18-21 tage
Jahreszeit: okt-dez, märz-April
Unterkunft: sehr gut
Verpflegung: sehr gut
Jomsom Trek
Unterwegs auf dem westlichen Teil des Annapurna circuit. Abwechslungsreiche und spektakuläre Wanderung durch die tiefste Sschlucht der Wwelt bis in den Pilgerort Muktinath.
Schwierigkeit: mittel
Höhe: 1.100 m – 3.800 m
Dauer: 10-12 tage
Jahreszeit: okt-April
Unterkunft: sehr gut
Verpflegung: sehr gut
Annapurna Sanctuary (unsere Trekkingroute im April 2017)
Ins Herz des Annapurna Gebirges mit 360° Panorama-blick. Ziel Annapurne Basecamp auf 4130m.
Schwierigkeit: mittel
Höhe: 1.100 m – 4.200 m
Dauer: 8-12 tage
Jahreszeit: okt-dez, feb-april
Unterkunft: sehr gut
Verpflegung: sehr gut
The Royal Trek
Den Namen erhielt der Trek, als Prinz Charles im Jahr 1980 den Weg bewältigte. Leichte und einfache Tour durch hügelige Landschaft. Gute Ausblicke auf die Berge, jedoch nur mit eigenem Zelt möglich.
Schwierigkeit: leicht
Höhe: 1.100 m – 1.500 m
Dauer: 3-4 tage
Jahreszeit: okt-april
Unterkunft: schlecht
Verpflegung: mittel
Langtang Trek
Diese Tour führt mit wenigen Trekkern und schönen Bergsichten durch den Nationalpark Langtang nördlich von Kathmandu.
Schwierigkeit: mittel
Höhe: 1.700 m – 4.000 m
Dauer: 8-12 tage
Jahreszeit: okt-mai
Unterkunft: gut
Verpflegung: gut
Helambu Trek
Schwierigkeit: mittelschwer
Höhe: max 3.640 m
Dauer: 8 Tage
Jahreszeit: okt-mai
Unterkunft: gut
Verpflegung: gut
Gosainkund Trek
Schwerer Aufstieg zu den heiligen Seen von Gosainkund. Höhenanpassung ist dringend erforderlich!
Schwierigkeit: schwer
Höhe: 1.700 m – 4.400 m
Dauer: 4-7 tage
Jahreszeit: okt-mai
Unterkunft: gut
Verpflegung: gut
Everest Region
Trekking in der Everest Region zum Aussichtspunkt Kala patar und weiter ins Everest base camp. Sehr anstrengend aufgrund ständigem Auf und Ab.
Schwierigkeit: schwierig
Höhe: 1.500 m – 5.545 m
Dauer: 12-30 tage
Jahreszeit: okt-nov, märz-april
Unterkunft: sehr gut
Verpflegung: sehr gut
Beste Reisezeit
In Nepal findest du nahezu alle Klimazonen.
Die zweitgrößte Stadt Nepals Pokhara liegt gerade mal auf 800 Meter ü.M. Und der höchste Trekkingpunkt ist auf 5.400m. Somit kannst du dir vorstellen, dass du einige Klimazonen während deines Trekkings durchwanderst.
Ab ca. Mai bis ca. Ende August ist in Nepal die Monsunzeit, eine länger anhaltende Regenzeit. In dem Zeitfenster eine Tour zu planen, wäre somit ungeschickt. Die Berge sind in dicken Wolken verhüllt, die Strassen von Kathmandu und Pokhara sind teilweise überschwemmt, Erdrutsche und Brücken halten nicht immer Stand.
Entnehme dir einfach die optimalen Reisezeiten anhand der oben aufgeführten Touren.
Auch auf unserer Trekkingtour Mitte April 2017 hatten wir eins zwei drei Tage Regen.
Dokumente / Gebühren
Einen mindestens 6 monatigen gültigen Reisepass einpacken, ein vorläufiger Reisepass ist auch möglich. Personalausweis brauchst du keinen mitzunehmen.
Ebenso benötigst du ein Visum für deine Einreise, dass du entweder am Flughafen Kathmandu holen kannst oder aber vorab bereits bei der nepalesischen Botschaft in München. Das taten wir. Schickten unseren Reisepass nach Berlin, legten jeweils 2 Passfotos, die Gebühr von je Person € 40,00 dazu und ein paar Tage später kam unser Reisepass mit einem Visum-Stempel zurück. So easy vorab geregelt.
Benötigte Impfungen
Das Auswärtige Amt empfiehlt:
Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten) und Polio (Kinderlähmung), ggf. auch gegen Masern Mumps und Röteln (MMR) und gegen Influenza (Grippe) und Pneumokokken.
Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A und Typhus, bei Langzeitaufenthalten oder besonderer Gefährdung auch gegen Hepatitis B, Tollwut und Japanische Enzephalitis empfohlen.
Trekking-Permits
Was ist das? Um überhaupt in gewissen Bergregionen von Nepal trekken/ wandern zu können, benötigt man zwei Permit sowie eine TIMS-Card. Die Kosten belaufen sich auf 40€ pro Person. (TIMS = Trekker Information System / TAAN = Trekking Agencies Association Nepal).
Diese Formalitäten sollen illegale Trekkingaktivitäten bekämpfen und für Sicherheit sorgen. Jeder wird registriert, so dass keiner unbemerkt verloren gehen kann und man im Notfall auf Hilfe hoffen darf.
Beides kannst du in Kathmandu (Nepal Tourism Board) oder Pokhara holen. 2 Passbilder werden dafür benötigt. Entlang des Treks stößt man immer mal wieder auf Tourist Checkposts, wo man beides vorzeigen muss.
Weitere Infos: ⇒ http://www.taan.org.np/pages/about-tims/
Stromversorgung
In jeder Lodge kann man seine Akkus für Handy, Fotoapparate oder sonstiges aufladen. Bei wenigen Lodges sind Steckdosen im Zimmer, bei den meisten gibt es eine Verteilersteckdose im Essraum. Das Aufladen im Essraum kostet meistens eine Gebühr, ca. 100 oder 150 Rupien.
In der Hochsaison gibt es das Problem, dass viele Trekker gleichzeitig ihre Akkus aufladen wollen und somit manch einer es nicht schafft seine Akkus aufzuladen. Daher nimm einfach Ersatzakkus mit.
In den Städten benötigst du die Steckdosen-Typen C, D und M.
Gepäckaufbewahrung – was nicht beim Trekking benötigt wird
Die Möglichkeit nutzten wir und gaben beispielsweise unsere kleinen Rucksäcke, die wir beim Flug als Handgepäck hatten, im Hotel zur Aufbewahrung auf. Auch frische Kleidung hatten wir in dem kleinen Rucksack. In jedem Hotel müsste es diese Möglichkeit geben.
Die Lodges – die Unterkünfte
Was kann ich mir unter einer Lodge im Himalaya vorstellen?
Es sind gut ausgebaute, aber einfache Berghütten. Je höher man steigt, umso einfach werden die Schlafunterkünfte. Es gibt Doppelzimmer und Mehrbettzimmer. Auch hier gilt, je höher, desto weniger Doppelzimmer. Die Betten sind mit dünnen Matratzen ausgelegt und stets mit Bettdecken ausgestattet. Kopfkissen gibt es ebenso. Wenn keine Bettdecken verteilt sind, dann einfach den Besitzer danach fragen. Meistens weden nach dem Abendessen die Bettdecken verteilt.
Aber Schlafsack ist unabdingbar. Die Bettdecken legten wir über unsere Schlafsäcke.
Die sanitären Einrichtungen sind naturgemäß einfach. Toilette also eine typisches “Hockklo” sind immer separat. Das Bad hat eine Dusche, bei manchen ist Aufpreis, wenn man warmes Wasser wünscht, bei manchen aber auch nicht. Fließend kaltes Wasser ist fast immer vorhanden.
Ein Spiegel ist meistens aussen am Gebäude befestigt. Gerade bei den Lodges je höher man kommt. Ab und an musste ich den Spiegel suchen. Manchmal hing er auch mitten im Essraum. Gut, dass ich einen keinen Taschenspiegel dabei hatte ;-).
Je tiefer im Tale die Lodges sind, um so komfortabler sind sie. Wir hatten auch ein Zimmer mit einer separaten Toilette (WC-Schüssel), Spiegel im Zimmer und Steckdose. Das war komfortabel.
Frühstück und Abendessen
Gibt es meist (außer in der Mustang-Region) in beheizten Speise- und Aufenthaltsräumen direkt neben der Küche. An einem großen Tisch sitzen alle beieinander. So muss es sein 🙂
Alle Lodges auf unsere Route hatten die identische Speisekarte. Es gibt eine große Auswahl an Reis-, Nudelgerichten, Suppen, Pizzen und Nachspeisen.
Mein Lieblingsfrühstück, dass ich mir in jeder Lodge bestellt, war Apple Pancake mit Marmelade oder Honig als 2. Schicht. Frisch zubereitet. Lecker!
Dal Bhat
Das landestypische Gericht. Lecker :-). Die Nepalesen essen es immer, früh mittag abends, ihr Leben lang. Wir essen ein Leben lang Brot und es wird uns auch nicht langweilig ;-).
Dal heißt übersetzt Linsen und ist eine Linsensoße, die mit Bhat = Reis gegessen wird. Es besteht aus diversen Linsensorten, die in einer Brühe mit zahlreichen Gewürzen gekocht werden.
Trinkwasser
Auf dem gesamten Trek gibt es in ausreichenden Abständen die ’Safe-Water-Drinking-Stations‘. An diesen Stationen kann man sauberes Trinkwasser kaufen. Oder aber man nimmt Wasserentkeimer mit. Dann kannst du das Wasser von den Lodges nehmen und dies entkeimen. Wir hatten einen Steripen. Ultrapraktisch. Einfach ein paar Minuten ins Wasser halten und trinkfertig. Ohne einer Geschmacksveränderung. Top. Nur zu empfehlen.
Als günstige Variante kannst du ebenso Jodtabletten oder Chlortabletten ins Trinkwasser geben.
Nützliche Literatur*
Sherpas
Nein, dass ist nicht der Fachausdruck für Träger. Übersetzt bedeutet es: Shar = Osten / Pa = Volk. Sherpa ist also ein Volk aus dem nordöstlichen Teil von Nepal, insbesondere aus der Region Solo Khumbu. Ihr ursprüngliches Siedlungsgebiet war Khan in Tibet.
Die Sherpas sind Buddhisten und außergewöhnlich gut an die harten Lebensbedingungen in großer Höhe angepaßt. Sie haben durch das Leben in großer Höhe ca. 1 Liter mehr Blut und etwa die doppelte Menge an roten Blutkörperchen als Flachländer. Als Träger für Himalaya-Expeditionen wurden sie als Bevölkerungsgruppe weltweit bekannt. Der wohl berühmteste Hochträger und Bergsteiger der Volksgruppe Sherpa ist Tenzing Norgay, Erstbesteiger des Everest. Er bestieg zusammen mit dem Neuseeländer Edmund Hillary den Mount Everest.
Frohes neues Jahr 2074
Im April 2017 waren wir gerad zu rechten Zeit in Nepal. Wir lasen hin und wieder die Zahl 2074 an Lokalen oder Steinen und wunderten uns, was diese Zahl zu bedeuten hat.
Es ist eine Jahreszahl. Neujahr feiern die Nepalesen im April. Und warum 2074?
Der Bikram Sambat Kalender ist ein Lunisolarkalender und orientiert sich sowohl an der Sonne als auch an den Mondphasen. Er zählt auch 12 Monate pro Jahr, aber die Anzahl der Tage eines Monats können jedes Jahr unterschiedlich ausfallen und schwanken zwischen 29 und 32 Tagen.
Offiziell werden aber zwei Kalender genutzt, auch der weltweit anerkannte Kalender, den wir auch kennen.
Reisebericht Annapurna Trekking
Annapurna Basecamp Trekking -> Teil I & Teil II & Teil III
Kathmandu Top Sehenswürdigkeiten
wichtigste Sehenswürdigkeiten in Kathmandu -> Bericht Kathmandu Top Sehenswürdigkeiten
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