Nepal – Annapurna- unvergesslich
Inhaltsverzeichnis
Die Träger (nicht Sherpas*), die grüßend und lächelnd mit ihren schweren Körben oder Touristenrucksäcken an einem vorbei eilen;
die unbekannten Vogelklänge; Marienkäfer, die in Scharen durch die Luft schweben;
rot blühende Rhododendronbäume in urwaldgleichem Wald;
die Begegnungen verschiedenster Nationalitäten – Einige, die man wie Freunde an weiteren Tagen wieder trifft –
all das machte die Nepal-Annapurna-Trekkingtour zu einem unvergesslichen und wunderbaren Erlebnis.
⇒ Info
Alle Wörter in rot und mit einem * versehen, sind verlinkt in nachfolgendem jeweiligen Bericht und werden dort genau beschrieben und sind mit Fotos gespickt.
Trekkingtour Annapurna Sanctuary
Eisriesen. Normale Wanderwege. Urwald mit rot-blühenden-Rhododendronbäumen. Idyllisch gelegene Ortschaften. Bunte hübsche Lodges. All das findest du in der Annapurnaregion* – einem gewaltigen Gebirgsmassiv.
Sanctuary bedeutet Heiligtum und bezeichnet den Talkessel der durch den Ring der Berge Annapurna Süd, Annapurna 1 & 3, dem Gangapurna und dem Machapuchare gebildet werden. Mitten in diesem großen Talkessel liegt auf einer Seitenmoräne auf 4.130 m das Annapurna Base Camp, einer Ansammlung von 5 kleinen Lodgen.
Nachfolgend unsere Trekkingtour ins Herz des Annapurnagebiets. Wir hatten leider nicht die Zeit für die komplette Umrundung des Gebirgsmassivs der Annapurna, daher planten wir die Route zum Annapurnabasecamp abgewandelt mit den Abstecher unter anderem über den bekannten Aussichtsberg Poon Hill. Die komplette Umrundung nennt sich Annapurna Circuit*. Sehr verlockend die Route :).
Wir starteten
unsere Trekkingtour direkt nach dem Anreisetag und legten die Sightseeingtour durch Pokhara und Kathmandu auf die letzten Tage unseres Urlaubes.
Eine Nacht verbrachten wir in Kathmandu Ortsteil Thamel. Als ich vom Kathmandus Flughafen hinaustrat, erwartete ich bereits großen Trubel und geschäftiges Treiben. Hingegen war es entspannt. Kein nepalesischer Schwarm an Taxifahrern rannte auf uns zu. Ich war ja fast enttäuscht ;-). Es standen etliche Taxifahrer wartend auf der gegenüberliegenden Straßenseite und hielten Aussschau nach neuen Gästen, einige Reiseleiter reckten beschriftete Zettel in die Höhe. Auch wir fanden unseren Namen. Der Hotelservice holte uns ab.
Breites Lächeln
So ging es entspannt zum Taxi und meine erste Fahrt durch Kathmandu begann. Ich hatte ein breites Lächeln auf den Lippen, da ich endlich da war und es live erleben konnte. Die Taxen sind kleine Suzukis oder Fiats mit denen die Fahrer geschickt auf den holprigen und chaotischen Strassen fuhren. Ungewöhnlich für die meisten ist zunächst einmal der Linksverkehr. (Seit der Antike galt in allen Ländern Linksverkehr.) Die nicht immer im besten Zustand befindlichen Strassen (teilweise geteert, teilweise trockene staubige Erde) teilen sich Autos, Fahrräder, Mopeds, Kühe, Hunde und Fußgänger.
Auf den Straßen herrscht für uns Chaos, der aber funktioniert. Die Melodie auf den Strassen ist die hupende Kommunikation. Nein, nicht wie in den westliche Großstädten, wo das Hupen laut und leicht aggresiv ist ;-). Hier ist es ein freundliches kurzes Hupen. Das fiel mir sofort auf und finde es noch immer sehr sympathisch. An besonders dichten Verkehrsknotenpunkten standen überaus schlanke Polizisten und regelten den wirren Verkehr.
Vor Jahren gab es noch die motorisierten Tuk Tuks. Seit 2009 sind die Zweitaktmotoren aufgrund der stark verursachten Luftverschmutzung in Nepal verboten. Nun ja, die Luft ist nicht besser geworden. Durch die teilweise nicht geteerten Straßen und Abgasen trägt fast jeder 3. Mundschutz.
Bevor wir
unser Zimmer bezogen, fuhren wir zum Nepal Tourism Board um unsere Trekking-Permits (TIMS-Permit*) zu holen.
In endloser Geduld wartete derweil unserer Taxifahrer. Nach ca. 2 Stunden stiegen wir fröhlich mit unseren Formularen wieder zu ihm ein. Nun fuhren wir direkt zum Hotel, Ortsteil Thamel, zum Einchecken. Danach schlenderten wir durch die engen verwinkelten Gassen und genossen im Hinterhof eines Restaurants, mitten im Gewusel der Stadt, unser erstes nepalesisches Gericht. Ich wählte Dhal Bat*.
Ortsteil Thamel
Das Touristenviertel in Kathmandu ist Thamel. Das Straßenbild ist laut, bunt, lebhaft.
Im gesamten Viertel findet sich im Erdgeschoss eines jeden Hauses ein Geschäft. Von Trekkingausrüstung, Kunsthandwerk bis zu Dingen des täglichen Bedarfs wie ein Supermarkt, gibt es alles zu finden. Die Buchläden sind sehr gut sortiert mit allgemeiner Himalaya- und Bergsteigerliteratur sowie mit Kartenmaterial.
Tipp ⇒ Die aufwändige Suche nach einer guten Wanderkarte in Deutschland kannst du dir getrost sparen. Wir kauften ebenfalls vor Ort eine klasse Wanderkarte mit dem Maßstab 1:50.000.
Tag 2 ♥ 08.04.2017
Kathmandu – Pokhara – Nayapul – Birethanti – Sudame – Hille – Tikhedhungga
Nach der ersten Nacht in Nepal flogen wir für ca. 20-30 Minuten am nächsten Morgen mit einem Propellerflugzeug weiter zum ca. 200 km entfernten Ort Pokhara. Ich wollte unbedingt beides erleben, mit dem kleinen Flugzeug über die Berge und auf der Rückreise eine Busfahrt übers Land. Flug Kathmandu nach Pokhara* .
Der Flug war wunderbar.
Meine Übelkeitstabletten kamen nicht zum Einsatz. Wir schnappten uns am Miniflughafen Pokhara ein Taxi und erreichten am frühen Nachmittag, nach ca. 1,5 – 2 Stunden, den Ort Nayapul auf 1.025m. Wir stärkten uns mit einer leckeren Suppe an einer kleinen Essbude, bevor es los ging. Die Beine freuten sich nicht mehr still sitzen zu müssen. Nun endlich Laufen und das Trekkingland erleben.
Nach den ersten 10 Minuten hielten wir im Ort an dem ersten Check Post an, bei dem unsere Permits kontrolliert und unsere Daten aufgenommen wurden. Ein paar Meter weiter, nach einer großen Eisenbrücke, die über den Fluss Modhi Kola führt, welches aus dem Annapurna Sanctuary kommt, wartete der nächste Check Post in Birethanti auf uns.
Der Weg führt weiter an dem Bhurungi Khola (Fluss) entlang. Über unzählige Steintreppen stiegen wir hinauf nach Tikhedhunga auf 1.520m.
Hier beschlossen wir auch zu bleiben und bezogen in einer hübschen Lodge auf der ersten Etage unser Zimmer. Nahmen unser Abendessen auf dem Balkon ein und schauten der Sonne beim Untergehen zu.
Tag 3 ♥ 09.04.2017
Tikhedhungga – Ulleri – Banthanti – Nayathanti – Ghorepani 2.800m- Poon Hill 3.210m (Aussichtsberg)
3.200 Stufen seien es bis ins schmucke kleine Steindorf Ulleri. Ich zählte sie nicht, es waren auf jedenfall viele. Ulleri ist ein sogenanntes Gurungdorf. Die Gurung sind ein nepalesisches Volk tibetischer Abstammung.
Auf leichtem hügeligen Weg und vielen Steintreppen wanderten wir weiter nach Ghorepani auf 2.800m vorbei an kleinen Ortschaften mit Blumen geschmückten Lodgen durch mächtige Rhododendron-Wälder.
Gegen Nachmittag kamen wir im blauen Dorf, so wird das Dorf Ghorepani auch bezeichnet, an. Meldeten uns brav beim dortigen Check Post und checkten direkt ein Haus daneben in der Lodge ein. Da wir noch Zeit hatten und es optimal für die Akklimatisierung ist, noch ein paar Meter weiter hoch zu steigen, beschlossen wir den bekannten Aussichtsberg Poon Hill auf 3.120m zu erklimmen.
Zuerst verzehrten wir aber eine leckere Nudelsuppe und beobachteten die nächsten Trekker, die hinter ihren Guides oder Trägern schwitzend nachkamen. Wir wunderten uns, dass alle weiter zogen und keiner in den Lodges hier übernachtete. Als wir auf dem Weg Richtung Poon Hill waren, sahen wir erst den Pass. Dort stehen ca. 15 Lodges mit prächtigen freien Blick auf den Daulagiri und auf die Berge des Annapurnamassivs. Natürlich wurden alle Trekking Gruppen zum Pass gelotst. Gut für uns, so hatten wir mehr Ruhe.
Ghorepani – das Dorf der blauen Dächer
Ghorepani heißt übersetzt Wasser für die Pferde, da viele Mauleselkarawanen über den Pass Ghorepani und Deureli gekommen und mit Wasser im Ort versorgt worden sind. Auch heute sind Mauleselkarawanen unterwegs. Schön geschmückt und schwer bepackt.
Die Maulesel sind das Haupttransportmittel (neben den Versorgungs-Trägern) in dieser Region und tragen alles Notwendige, von den tiefer gelegenen Dörfern, die noch per Auto erreicht werden können, zu den höher gelegenen, unwegsamen Gebieten.
Poon Hill 3.210m
Wer in dieser Gegend ist, hat fast die Pflicht auf diesen Aussichtsberg zu steigen. Jeder, aber auch jeder schaut sich diesen Blick von oben an. Besonders der Sonnenaufgang wird stark angepriesen und alle geführte Gruppen quälen sich in aller früh aus den Schlafsäcken, um mit Menschenmengen am Gipfel zu sein.
Natürlich ist ein Sonnenaufgang auf einem Berg allerprächtigst. Mit weniger Trubel aber um so schöner. Daher zogen wir es vor am Abend hinauf zu gehen und am nächsten Morgen weiter Richtung unserem Ziel Annapurna Basecamp zu ziehen.
Teil II der Reise –>>>> Nepal – Annapurna Trekking – Teil II
Hey 🙂
Suuuuuper cool. Bin gespannt wie deine Geschichte weitergeht.
Mir träumt es seit meiner Jugend von Nepal und dem Himalaya. Vielleicht sollte ich einfach mal den Mut fassen und hin gehen 😉
Hallo Joe,
danke dir. 🙂 Freu mich sehr dass du es gelesen hast.
Und nu ein heißer Tipp – Nicht nur Träumen, auch wagen. Das muss ich mir aber öfters auch sagen ;-). Mach es, du wirst sehen, es wird wunderbar. Kannst es ja in einger geführten Gruppe machen. ASI beispielsweise.
Viele Grüße Conny.
lässig! die Mulis taugen mir am Besten 🙂
Nepaltrekking ist oafach genial 🙂
Beste Grüße Conny
Da kommen tolle Erinnerungen hoch. Ich war 1994 auf einer ähnlichen Tour und auf dem Poon Hill mit meiner Tochter Anke.
Hallo Ludwig :),
danke für dein Kommentar. Schön, wenn es dich an eure Zeit erinnert. Eure Fotos hatten wir uns vor unseren Urlaub einmal angesehen. Und nun konnte ich es in natura sehen. Der Trekkingurlaub war einfach herrlich.
Liebe Grüße an Euch.
Conny
Hi Conny,
das ist auch eine sehr spannende Runde (bzw. Abstecher), davon schwärmen ja viele. Mal sehen, ob sich vielleicht 2018 was ergibt. Die ersten Tage deiner Reise waren wunderbar zu lesen, ich mach gleich weiter 🙂
Liebe Grüße
Flo
Oh danke dir. Freut mich sehr zu lesen. Wenn dann macht am besten die Annapurna Runde, die ist noch mal besser. Hier muss man mehr Zeit einplanen. Die hatten wir nicht, daher ging es eben zum Annapurna BaseCamp.