Hahnleskopf im Lechtal
“Ja hast recht, man sollte immer ins Gipfelbuch schreiben.” “Datum und Uhrzeit! So kann ein Gipfelbuch bei einer Vermisstensuche wichtige Hinweise auf die gesuchte Person geben.” sagte Heinz.
Heinz ist mein heutiger Mitwanderer, den ich bereits am Beginn der Tour zum Hahnleskopf traf und gleich sein Bergwissen testete. Nach dem ersten Gatterl, oberhalb des Parkplatzes in der Nähe des Edelweißhauses in Kaisers, fing ich Heinz ab. Ich wollte von ihm wissen, welcher Gipfel am Horizont dieses unübersehbare Kreuz hat.
“Das ist kein Gipfelkreuz, sondern das Wetterradargerät auf dem Berg Valluga.” Ahso, wieder etwas schlauer. Er zeigte weiter in die Runde und erklärte mir die Berge. Pimig, nun von der anderen Seite. Leider noch zu früh zum Begehen. Es sind noch zu viele Schneefelder und Wächten heroben.
Tourdaten Gipfel Hahnleskopf
Start: Kaisers (bei Steeg) ein kleines Bergdorf auf 1.518m – Parkplatz in der Nähe der Edelweisshütte
Höhenmeter: 700 hm
Aufstieg: ca. 1,5 Stunden
Einkehr: Edelweißhaus
Auf der Ellbognerspitze auch, die ich in der früh zuerst anpeilte. Mein Gasthofbesitzer meinte, ja das wird auf jedenfall klappen, den Gipfel zu erklimmen. Hmm, ich war schon verwundert. Die Ellbognerspitze ist 2.552m hoch, einmal war ich bereits heroben. Leider mit ziemlich viel Nebel, die hervorragende Sicht konnte ich nicht genießen. Das letzte obere Stückerl ist nicht ohne, Trittsicherheit muss vorhanden sein. Es ist sehr geröllig und steil. Als ich auf dem Weg zum Parkplatz zu eben jenem welchen war, sah ich dann am Gipfel noch Schneefelder. Nö, nö, so sagte ich mir, des wag ich nicht. Gerade nicht allein. Somit war das heutige Ziel der Hahnlekopf, mit der dortigen zufälligen Bekanntschaft Heinz und Aischa, seinem drolligen Hund.
Nach kurzem Geplausche mit Heinz fotografierte ich noch die Aussicht und folgte später Heinz. Er zog ziemlich schnell von dannen. Durch meinen kurzen Zwischenstopps, um die Landschaft abzulichten oder Selfies zu machen, wurde der Abstand immer größer. Nach ca. einer Dreiviertelstunde sah ich ihn aber wieder an einer Anhöhe. Ich zog zu ihm auf, nicht vorher um mich ins Gras zu werfen…
..und Blümli mit Hintergrund Berge zu fotografieren, und plauderten weiter. Aischa wollte derweil einem Murmeltier von Angesicht zu Angesicht Hallo sagen, aber Herrchen stoppte ihren Spieltrieb und so gingen wir drei gemütlich weiter.
Jeder in seiner Schnelligkeit. So lief ich einmal voraus, später sah ich ihn etwas unterhalb voraus laufen. Gut, dass er das gleiche Ziel hatte. Durch den Schneefeldern war der Wanderweg verdeckt und ich lief mehrmals in eine leicht andere Richtung. Wenn Heinz mich sah, hob er die Hand von weitem, um mir den Weg zu weisen. Herrlich. Ich musste stets Grinsen.
Jeder lief wie er wollte und doch war man gemeinsam unterwegs. Wir trafen zwischenzeitlich immer wieder aufeinander. Wenn er pausierte und mit seinem Fernglas die Berge inspizierte, schloss ich auf und machte wieder eine Runde Fotos, kniete neben fast jeder bunten Blume und schoß unendlich viele Fotos. Derweil zog er a Stückerl weiter bis wir wieder kurz vorm Gipfel zusammen trafen und den restlichen Weg gemeinsam zum Hahnleskopf wanderten. Und wer war der erste am Gipfel Hahnleskopf? Klar, Aischa. Aischa galoppiete voraus und schaute uns freudig an, als wir ihm entgegenkamen.
Hier hielt nun Heinz mir das Gipfelbuch zum Eintragen hin. Brav schrieb ich eini. Conny, 28.05.2017 11.20 Uhr. Und natürlich noch mehr. Wie schön die Bergblicke sind, wie oafach herrlich es hier heroben ist…
Er erzählte mir, dass er gebürtig aus der Gegend ist, aber erst seit 3 Jahren die Berge für sich entdeckt hat. Zwischenzeitlich war er auch eine geraume Zeit nicht in seiner Heimat. Entschuldigend sagte er, dass er nicht alle Berge somit kennt. Machte nichts, ich holte die Karte raus, er seine Bergapp (auf dem neuesten Stand der Herr) und so bekamen die Berge um uns herum ihren richtige Namen.
Hey,
schöne Bilder hast du da gemacht. Beim Lesen ist man voll dabei. Es ist immer interessant, was für Leute man in den Bergen kennenlernt. So unterschiedlich und dennoch das gleiche Ziel… 🙂
Grüßle Joe
Hi Joe,
vielen Dank :).
Ja, es ist immer wieder interessant die unterschiedlichsten Wanderer auf den Wegen zu treffen und einen Plausch zu halten. Einfach herrlich. Bei meiner vor kurzem gewanderten Hüttentour fand ich es auch recht interessant als ich auf dem Gipfel neben der Tegernseer Hütte war. Erst war ich allein heroben, dann kamen immer mehr und mehr weitere Hüttenübernachtungsgäste nach oben. Die unterschiedlichsten Menschen treffen aufeinander mit der gleichen Freude an der Bergwelt. Wie du sagst, unterschiedlich mit gleichem Ziel. 🙂
LG Conny
Schöne Grüße. Conny
Tolle Tour und sehr gute Bilder die du da gemacht hast. Das Lechtal hat schon seinen besonderen Reiz. Es muss ja nicht immer Südtirol sein. 😉
Hallo Jürgen,
vielen Dank 🙂 Ja es gibt soooo viele schöne Ecken zum Entdecken. Man hat kaum die Zeit sie alle zu sehen. Aber einen Teil davon.
Schön, dass du vorbei geschaut hast. Viel Spaß auf deine Touren!
Viele Grüße. Conny