Gipfel Madrisella 2.466m
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Silvrettagruppe, Rätikon & Verwallgruppe.
Der schöne Gipfel Madrisella befindet sich südlich vom Skigebiet Versettla und bietet bereits während der Tour grandiose Blicke in die umliegenden Bergruppen – die Verwallgruppe, das Garnertal und die zackigen Gipfel der Silvretta.
Tourdaten Madrisella 2.466m
- Gebiet: Silvretta Gruppe, Bundesland Vorarlberg
- Start: Talstation Bergbahn Versettla
- Zeit Aufstieg & Abstieg: ca. 6,5 -7 Stunden
- Höhenmeter: ca. 1.500 Höhenmeter
Tourverlauf: Talstation Bergbahn Versettla 980m – Mittelstation 1.481m – Bergstation Versettla 2.010m – Gipfel Versettla 2.372m – Gipfel Madrisella 2.486m – Abstieg bis zum Gipfel Versettla 2.372m – Vier Barga Wanderweg zu Mittelstation – Talstation Versettla 980m
Einkehr: Nova Stoba Bergrestaurant mit Sternbar unter freiem Himmel; Lamm Hütta
Tourbeschreibung Madrisella 2.466m
Ambitionierte Wanderer starten in Gaschurn Talstation. Gemütlichere Wanderer beginnen an der Bergstation der Versettla Bahn. Die Versettla Bergstation liegt am Hang der Versettla in 2010 Meter Höhe.
Einen Tag davor versuchte ich im world wide web vergebens eine Tour zur Madrisella mit Start in Gaschurn zu finden. Gibt’s das? Ich schaute in der Karte und sah den Wanderweg ab Gaschurn. Somit dachte ich mir, ok ich teste es bis zur Bergstation und dann seh i weiter.
Gesagt getan. Direkt vom Hotel Daneu, in dem ich nächtigte, wanderte ich am nächsten Tag die Straße südwestlich bergan. Nach nur ein paar Metern entdeckte ich den ersten Wegweiser, der bis zur Mittelstation 1 1/2 Stunde angab. Na wunderbar. Gehen doch ein paar zu Fuß hinauf und nutzen mal nicht die Bahn. I know. Eine Bahn muss schließlich finanziert werden, wenn sie schon mal da ist. Von mir heute nicht. 😉
Die Straße führt moderat in Serpentinen an wunderschönen Holzhäusern hinauf. Etliche Ferienhäuser und Gasthäuser in sonnengegerbten Holz und bunten Blumenfenstern passiere ich. Obstbäume zeigen ihre Früchte. Herrlich. Idyllisch. Hier würde ich auch gerne wohnen. Der Blick lässt sich nur von den Häusern lösen, da die Aussicht ins Tal, je höher ich wandere, immer schöner wird. Der Taleinschnitt Valschavieltal auf der gegenüberliegenden Seite lässt weit blicken. Einst müsste dort ein Gletscherfluss hinunter gerauscht sein. Leider sehe ich nur das trockene Flussbett. Mein Blick schweift weiter Richtung Osten und ich sehe das Rifawerk, das bereits in der Sonne glitzert.
Ab dem ehemaligen Gasthaus Versettla beginnt der Güterweg. Der Weg ist nun ein gutzugehender breiter Schotterweg. Auf der rechten Seite erblicke ich den Gasthof Lamm Hüttn auf ….hm, gleich links davon steht ein Wegweiser der die Wanderer entscheiden lässt. Entweder geradeaus den Schotterweg oder den schmalen steilen Pfad hinauf. Ich entscheide mich für den abwechslungsreichen Pfad. Zuerst über die Wiese, dann hinein in den Wald über Wurzeln und wieder hinaus auf die Wiese. Nicht mehr der Wald spendet Schatten, sondern die Gondeln die über mich leise hinweg schweben. Bis zur Mittelstation ist es ein Wechselspiel zwischen Wald und Wiese. Mal steiler, mal sachter. Ab der Mittelstation führt rechts weiter in größerem Bogen der breite Schotterweg bergan. Aber auch hier besteht die Möglichkeit steil über auf einem Pfad die Wiese hinauf zu wandern. Ich bin heute so motiviert und nehme den steilen schweißtreibenden Pfad. Nach … höhenmeter verläuft der Wiesenpfad in Serpentinen weiter und endet schließlich auf dem breiten Schotterweg. Dieser zieht sich noch weitere ….Höhenmeter bis zur Bergstation. Empfangen werde ich von den dort grasenden Kühen und den Gondelfahrern, die sich nun auf ihre Wanderung begeben.
Vor dem Restaurant Nova Stoba steht eine sehr große Tafel mit den aufgeführten Wanderrouten. Ein Wegweiser gegenüber gibt mir den Weiterweg an und so gehe ich die letzten Schritte zur Bergstation, rechts vorbei und den kurzen steilen Weg hinauf. Dieser verläuft nun über Geröllhalden links um den Berg herum. Im Osten ist der Kops-Stausee sichtbar, im Tal der kleine Ort Gaschurn. Ich verlasse die Geröllhalde und wandere wieder auf leichterem Bergpfad zum ersten Gipfel Versettla bergan. Der Gipfel Versettla ist geschmückt mit vielen kleinen Steinmännchen. Von hier habe ich freie Sicht auf den Gratweg hinüber zu meinem endgültigen Ziel Madrisella.
Der Wegweiser auf dem Gipfel Versettla gibt eine halbe Stunde. Kann ich fast nicht glauben, ich teste es aus. Ein paar Höhenmeter wandere ich hinab und fast eben bis zum Fuße des letzten Anstiegs zum Gipfel. Der Weiterweg folgt dem Höhenweg … zur Alpe Nova um dem Madrisella herum zurück zur Bahn. Das sind nochmal …. . Ich steige aber jetzt endgültig hinauf zum Gipfel. Einige Wanderer sehe ich auf dem von … kommenden Gratwanderweg hinauf zum Gipfel. Als ich oben bin, sind bereits Gipfelstürmer da. Sie sitzen verstreut um das Gipfelkreuz. Der Blick hinab auf den Fels der Madrisella sehe ich den kurzen Klettersteig (Zeit ca. 1,5Std, Schwierigkeit: KS 4, bzw. C/D) mit Bergsteigern.
Lange halte ich mich am Gipfel nicht auf und suche mir ein ruhiges Plätzchen ein paar Meter weiter unten. Ich nehme den gleichen Weg wie beim Aufstieg und finde einen Anhöhe mit herrlichem Panoramablick. In der Ferne ….
Nach meiner Pause wandere ich beschwingt abwärts und freue mich, jawoll diese Höhenmeter in guter Kondition bewältigt zu haben. Ich komme an dem Gipfel Versettla an und folge den bekannten Aufstiegspfad hinab bis zu einem Wegweiser der mich nach rechts über den Vier Barga Wanderweg über die Wiese ins Tal bringt. Diesen nehme ich und komme somit nicht mehr zurück zur Bergstation. In langen Serpentinen schwingt sich der Pfad durch Wiesen und Heidelbeersträuchern hinab zur Mittelstation. Den bekannten Pfad gehe ich wieder hinab und kehre bei der LammHütta auf einen leckeren Kaffee und warmen Apfelstrudel ein.
Hallo Streunerin,
ein Tipp für Deine Leser:innen: es gibt einen schönen, steilen Weg Richtung Mittelstation, auf dem man durch den Wald die ersten 500 hm erklimmen kann; damit erspart man sich die Straßen/Zufahrtswege. Dazu laufe man vom Ort aus kommend Richtung Talstation, biege indes noch vor dem Sportgeschäft an der Hauptstraße rechts in die ansteigende Straße ab und halte sich dann immer links. Man läuft sodann Richtung Wald hoch; der Einstieg in den Wanderweg ist dann etwas versteckt hinter einem Holzschober.
Der Klettersteig ist mit 2,5 h angegeben – für 1,5 h muss man schon sehr sportlich sein; ich bin letzte Woche durchgestiegen und habe die 2,5 h gebraucht, bin aber auch schon fast 50 :-).