Paternkofel M. Paterno 2.744m – Sextener Dolomiten
Inhaltsverzeichnis
3. und schon letzter Tag. Das nächste Highlight stand auf dem Programm. Gipfel Paternkofel und die Drei Zinnen [tri cime de lavaredo] umrunden.
De Luca-Innerkofler-Klettersteig
Das Gipfelkreuz auf dem Paternkofel ist dem legendärenSextner Bergführer und Kommandant der Sextner Standschützen Sepp Innerkoflergewidmet. Er fiel im ersten Weltkrieg beim Verteidigen seines Heimatlandes gegen die Italiener. Er fiel am Gipfel des Paternkofels.
Weil der Paternkofel ein guter Aussichtspunkt ist, wollten vor 100 Jahren beide Kriegsparteien eben diesen Berg besetzen. Durch den Steinewerfer Piero de Luca (so erzählen die Italiener) starb Innerkofler. Die Österreicher dagegen sagten, er wäre von einer Kugel am Kopf getroffen worden. Beides tragisch, er kam ums Leben.
Die Namensgebung für den Klettersteig von der Drei-Zinnen-Hütte hinauf zum Gipfel Paternkofel sei nun hier erklärt. De Luca – Innerkofler – Klettersteig.
Sepp Innerkofler wurde zunächst am Gipfel des Paternkofels beigesetzt. Erst 1918, zwei Jahre später, wurde er exhumiert und auf den Friedhof von Sexten umgebettet.
Der Gipfel des Paternkofel 2.744m
In den Sextener Dolomiten ragt der Paternkofel ebenso stattlich hervor wie von ihm nordöstlich gelegen die berühmten Drei Zinnen. Er gleicht einem versteinertem Flammenmeer, so zahlreiche Spitzen ragen an ihm empor. Von seinen berühmten Nachbarn ist er lediglich durch den Paternsattel getrennt.
Insgesamt drei Wege führen auf den Paterno. Sie alle treffen sich an dem Verkehrsknotenpunkt, der Gamsscharte, knapp unterhalb des Gipfels. Wir starteten an derAuronzo Hütte.
Start Auronzohütte – Rifugio Lavaredo – Schartensteig – Gamsscharte – Paternkofel – Gamsscharte – De Luca Innerkofler Klettersteig – Drei Zinnen Hütte – Umrundung Drei Zinnen – Auronzohütte
kleiner Exkurs zur Auronzo Hütte [Rifugio Auronzo] 2.230m
1912 wurde die Hütte, noch mit dem Namen Logneres Hütte, aufgebaut. Nicht mal zur Eröffnung überlebte die Hütte, sie wurde sogleich im Ersten Weltkrieg zerstört.
1925 wurde die Hütte, nun mit den Namen Prinz Umberto, neu aufgebaut und eröffnet. 30 Jahre später fiel sie dem Brand zum Opfer.
1957 erneuter Aufbau, jetzt mit dem Namen Auronzo Hütte.
Facts: per Auto direkt erreichbar (Mautstrasse 24€) oder zu Fuß: Misurina 864 m durch das Lavaredotal 01:00 h
104 Betten, auf Doppel- und 6-Bett-Zimmer verteilt
Rückblick zur Auronzo Hütte
Ab der Auronzohütte führt ein breiter komfortabler Schotterweg am Fuße der Drei Zinnen zur Lavaredo-Hütte. Eine Schar Wanderer war bereits mit uns auf dem Weg. Ganz klar, das Gebiet ist so schöön und bekannt, das möchte ein Jeder hautnah erleben.
beim Rifugio Lavaredo, hinten der Passportenkofel
Am Rifugio Lavaredo 2.400m zweigten wir auf den nicht so überlaufenen Wiesenpfad ab, der auch, wie der breite Schotterweg, am Paternsattel [Forcella Lavaredo] auf 2.457m endet.
Herrlich!
Endlich stand auch ich einmal live neben den Drei Zinnen. Diese so gewaltig. Ich so winzig. Ab hier trennen sich die Wege der Bergsteiger und Wanderer. Der gemütliche Schotterweg Nr. 101 führt links am Fuße des Paternkofels bis zur Drei Zinnen Hütte leicht bergan. Wir nahmen dagegen den interessanten Weg über den Paternkofel. Das heißt, wir wanderten weiter zum Fuße der Felswand des Paßportenkopfes und gelangten zum ersten kurzen Tunnel. Hier beginnt die italienische Weganlage.
Sie führt dabei über die südliche Paßportenscharte und östlich um den Paßportenkopf herum zur nördlichen Paßportenscharte. Über drahtseilgesicherte enge Felsbänder hangelten wir uns am schottrigen interessanten Fels entlang. In einer Geröllschlucht geht es steil zur Gamsscharte oder Verkehrsknotenpunkt hinauf. Hier blickt man auf etliche Löcher in den Felswänden, die den Soldaten als Unterstände diente.
An der Gamsscharte folgten wir nicht bergab dem Luca-Innerkofler-Klettersteig Richtung Drei Zinnen Hütte, sondern zuerst hinauf zum Gipfel des Paternkofels. Das erste Stück war schon ziemlich steil für meine Verhältnisse. Drahtseile sind gespannt. An einer Stelle waren meine Beine einfach zu kurz, es musste die Muskelkraft meiner Arme herhalten bzw. mein Freund mich hinauf ziehen.
Danach wird es flacher und ein gemütliches, ABER schottriges Gehgelände folgt bis zu einer Kletterrinne. Hier hatten wir das Glück, dass wir hinter uns eine Bergführergruppe hatten und der Bergführer ein Seil zur Sicherheit spannte. Das nahmen wir gerne ebenso in Anspruch und warteten geduldig bis auch das letzte Schäfchen eintrudelte und hinauf krabbelte. Die folgenden letzten Meter zum Gipfel waren unschwierig.
Gleich zwei Kreuze
schmücken den 2.746m hohen Paterno. Wie eingangs erwähnt, ist dieser Berg untrennbar mit dem Krieg verknüpft und mit ihm der Tod Sepp Innerkoflers. Daran erinnert das geschmiedete Gedenkkreuz mit der Innschrift: “Hier fiel für seine Heimat Sepp Innerkofler am 04.07.1915.”
Das große, weithin sichtbare Holzkreuz trägt die Worte: “Droben wo das Licht regiert, da springt die Quelle auf. Ich seh ihr Tor aus Eis und Firn und weiß, ich muss hinauf.”
Wir haben Zeit, die neue Landschaft rundum zu bewundern. Ja, rundum! Der Paternkofel nimmt eine zentrale Stelle ein. Auf seinem von drei Ästen emporgehobenen Gipfel bietet sich ein “prominentes” Panorama: im Südwesten die Drei Zinnen, im Nordwesten die Haunold-Gruppe, im Norden der Schusterkamm, im Osten Elferkofel und Hochbrunner Schneid und im Südosten der Zwölferkofel.
Nach dem kurzen Verweilen am Gipfel begaben wir uns wieder bergab zur Gamsscharte oder Verkehrsknoten und warteten auch hier brav, bis die heraufkommenden Bergsteiger (diesmal eine Kinderschar 🙂 ) vollständig in der Scharte war. Dann hieß es für uns, hinab in die steile Schutt- und Geröllrampe. Ein doppeltes Seil sichert einhundert Meter hinunter zur “Galeria Paterna”, einem wiederhergestellten Kriegsstollen, der mit einem Führungsseil versehen ist. Finster geht es hinunter über nassen Holzboden mit hin und wieder Felslöchern für den weiten Blick.
Als wir aus dem Dunkel kamen, traten wir in ein lautes Licht. An der Drehscheibe der Sextener Dolomiten – der Drei-Zinnen-Hütte – können und wollen auch wir nicht vorbei gehen. Wir setzten uns etwas abseits und genossen unsere Jausen in dem Menschengewusel.
Nach der Stärkung machten wir uns auf den Rückweg und folgten der Markierung zur Lange Alm (Nr. 105). Entlang der Westseite der Drei Zinnen erreichten wir unseren Ausgangspunkt, die Auronzohütte.
Bilderbeschreibung Tour Paternkofel
Cristallomassiv und Auronzohütte davor
geparkt und Blick von der Auronzohütte hinab auf das Tal Auronzo sowie Monte Piano, Cristallo, Cristallino, Candidspitzen
der breite Schotterweg zur Lavaredo-Hütte
Rückblick zur Auronzohütte
beim Rifugio Lavaredo, hinten der Passportenkofel
am Rifugio Lavaredo, dahinter Passportenkofel
zwei Wege gehen hinauf in den Sattel zwischen Drei Zinnen und Passportenkofel. rechts über die Wiese oder links im Schotterfeld nahe der Drei Zinnen
wir gehen den Wiesenweg – Rückblick auf Rifugio Lavaredo
Drei Zinnen Bild 1 (Etliche Umrundungsbilder folgen ;-))
Wegweiser nähe Scharte
Drei Zinnen
Drei Zinnen
Passportenkofel – dort gelb markiert ist der Eingang zum kleinen Tunnel – da gehts nun hinauf und hinein
Blick zur Drei Zinnenhütte, Wanderweg unterhalb des Paternkofels gut zu erkennen
ab in die Dunkelheit
gut gesichert am Felsband entlang
Ausblick während dessen auf Drei Zinnen
Drei Zinnen mit Blick zum Anstiegsweg, unten die Lavaredo Hütte zu erkennen
Blick nach Norden, im Hintergrund u.a. Hochebenkofel
hübscher Blick durch die Felsen Richtung Drei Zinnen Hütte
Drei Zinnen, dahinter Fanesgruppe und Hohe Gaißl
auch mal ohne Drahtseil am Felsband entlang
zwischen den Felsen geht es auf der anderen Seite weiter
unterwegs auf dem Südanstieg zum Paternkofel
am luftigen Felsband entlang
Gamsscharte, der Knotenpunkt; links hinauf zum Paternkofel
Wegweiser an der Gamsscharte
Felslöcher
Ausblick während des Aufstiegs zum Gipfel zum Passportenkofel
zwischen den Felszacken ist die steile Rinne
eine kurze Stelle, seilgesichert – dank des vorherigen Bergführers für seine Gruppe
letzter Aufschwung
auf dem Paternkofel, hinten rechts die Dreischusterspitze
am Gipfel: Drei Zinnen & ich (so ein Bild braucht man 😉 )
Drei Zinnen Blick vom Paternkofel-Gipfel
Posen und grinsen etwas weiter hinten vom Gipfelkreuz
das schmiedeeiserne Gipfelkreuz – Gedenken Sepp Innerkofler
Auf- wie Abstieg
und wieder hinab zur Gamsscharte
im Hintergrund: Elfer, Hochbrunner Schneid und Zwölfer von links nach rechts
Blick zurück auf eine kurze Kraxelstelle
Blick zur Gamsscharte
Blick zur Gamsscharte
Blick zurück zum Abstiegsweg
auch mit kürzeren Beinen möglich
ab Gamsscharte über Innerkoflersteig zur Drei Zinnen Hütte
in der Gamsscharte
Gamsscharte Rückblick
Blick zum Büllelejoch
Blick Toblinger Knoten
Rückblick Gamsscharte
Rückblick Gamsscharte
Drei Zinnen Hütte voraus
Rückblick zum Büllelejoch
der alte Kriegsstollen
Tunnelspaß – gekichert
was sehen wir da? genau Drei Zinnen Hütte
entlang den Laufgräben nun entspannter weiter
Rückblick zum Abstieg: in der Scharte hinter dem “Würstl” befindet sich der Tunneleingang, direkt über dem kleinen weißen Fleck in der Mitte liegt die Gamsscharte
die grüne Markierung muss gestrichelt sein, da der Weg nicht vorne entlang geht, sondern auf der anderen Seite des Felsens
Drei Zinnen Hütte
Terrasse Drei Zinnen Hütte – Blick zum Paternkofel
Terrasse Drei Zinnen Hütte – Blick zu Drei Zinnen
Drei Zinnen Hütte – Drei Zinnen
Wegweiser an der Hütte: Schusterplatte und Innichriedlknoten
hinten Drei Zinnen Hütte
sieht grandios mystisch aus – Dohlen, dunkle Wolken, Drei Zinnen
Paternkofel – Scharte – Drei Zinnen
Blick von der anderen Seite auf Paternkofel
Umrundung Drei ZInnen
Auf dem Weg zur Langen Alm
Paternkofel – immer grantiger und zackiger sieht er aus
a Traum mit Blümli – Drei Zinnen Nordwände
Drei Zinnen Nordwände
letzten Kräfte sammeln – noch ein paar Aufstiege haben wir vor uns
ein Kuhbild darf nicht fehlen
Lange Alm
Drei Zinnen Nordwände
man kann nicht genug bekommen mit den Rückblicken
Rückblick Paternkofel – Drei Zinnen Hütte
Rückblick auf den Umrundungsweg
und eine Stoamandlwiese kurz vor der Auronzohütte
8 Kommentare
Eine traumhafte Tour und ein, mindestens genauso toller, Bericht!!!
Ich hoffe, dass ich die Tour dieses Jahr auch noch schaffe. Sie steht ja schon lang auf meiner Wunschliste. 🙂
Dein Bericht hat die Sehnsucht auf jeden Fall nur noch mehr entflammt. 🙂
Liebe Grüße und dir ein sonniges Wochenende, Maik / Bergpixel
Vielen Dank!! 🙂 Eine supergeniale Tour. Ach die ganze Gegend ein Traum 🙂
Die Zinnen kennst du ja auch schon aus der Nähe und hast grandiose Fotos mit nach Hause gebracht. Ich werde deinen Bericht in meinen Verlinken.
LG Conny
Hallo Conny,
schon ewig spiele ich mit dem Gedanken an diese Tour. Nach Deinen Fotos weiß ich, ich muss dort unbedingt auch mal hin.
Sonnige Grüße
Thomas
Hallo Thoams, das freut mich, dass ich dich nun komplett für diese Ecke verleitet habe. 😉 Einfach traumhaft. Muss man wirklich live gesehen haben. Bin nun auch von den Dolomiten infiziert. Hätte ich nciht vermutet, da die Allgäuer, Tannheimer auch prächtige Berge haben.
Dann wünsche ich dir viel Spaß dort, bestes Wetter und nicht ganz so viel Trubel 🙂
Viele Grüße
Conny
Hallo Conny, die Paternkofelbesteigung haben wir vor vielen Jahren mit unseren beiden Kinder gemacht. Deine Bilder sind für mich eine schöne Erinnerung.
Hallo Ludwig,
schön von dir zu lesen. Das freut mich sehr. 🙂
Den heißen Tipp den Paternkofel zu besteigen haben wir auch von dir. Eine grandiose Tour! An einer Stelle hatte ich schon etwas Bammel, da waren die Beine etwas zu kurz.
Und ihr ward sogar mit ihnen oben als sie noch Kinder waren. Wow.
Liebe Grüße an dich und an Brigitte.
Hallo Conny,
sehr tolle Bilder und ein schöner Bericht.
Die Dolomiten sind einfach immer wieder traumhaft schön,
ob beim Klettern, Klettersteig gehen oder wandern.
Ich freu mich auf jeden Fall schon auf die nächsten Klettertouren in dieser Region.
Ganz liebe Grüße
Sabine von http://www.moosbrugger-climbing.com
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Eine traumhafte Tour und ein, mindestens genauso toller, Bericht!!!
Ich hoffe, dass ich die Tour dieses Jahr auch noch schaffe. Sie steht ja schon lang auf meiner Wunschliste. 🙂
Dein Bericht hat die Sehnsucht auf jeden Fall nur noch mehr entflammt. 🙂
Liebe Grüße und dir ein sonniges Wochenende, Maik / Bergpixel
Vielen Dank!! 🙂 Eine supergeniale Tour. Ach die ganze Gegend ein Traum 🙂
Die Zinnen kennst du ja auch schon aus der Nähe und hast grandiose Fotos mit nach Hause gebracht. Ich werde deinen Bericht in meinen Verlinken.
LG Conny
Hallo Conny,
schon ewig spiele ich mit dem Gedanken an diese Tour. Nach Deinen Fotos weiß ich, ich muss dort unbedingt auch mal hin.
Sonnige Grüße
Thomas
Hallo Thoams, das freut mich, dass ich dich nun komplett für diese Ecke verleitet habe. 😉 Einfach traumhaft. Muss man wirklich live gesehen haben. Bin nun auch von den Dolomiten infiziert. Hätte ich nciht vermutet, da die Allgäuer, Tannheimer auch prächtige Berge haben.
Dann wünsche ich dir viel Spaß dort, bestes Wetter und nicht ganz so viel Trubel 🙂
Viele Grüße
Conny
Hallo Conny, die Paternkofelbesteigung haben wir vor vielen Jahren mit unseren beiden Kinder gemacht. Deine Bilder sind für mich eine schöne Erinnerung.
Hallo Ludwig,
schön von dir zu lesen. Das freut mich sehr. 🙂
Den heißen Tipp den Paternkofel zu besteigen haben wir auch von dir. Eine grandiose Tour! An einer Stelle hatte ich schon etwas Bammel, da waren die Beine etwas zu kurz.
Und ihr ward sogar mit ihnen oben als sie noch Kinder waren. Wow.
Liebe Grüße an dich und an Brigitte.
Hallo Conny,
sehr tolle Bilder und ein schöner Bericht.
Die Dolomiten sind einfach immer wieder traumhaft schön,
ob beim Klettern, Klettersteig gehen oder wandern.
Ich freu mich auf jeden Fall schon auf die nächsten Klettertouren in dieser Region.
Ganz liebe Grüße
Sabine von
http://www.moosbrugger-climbing.com
Hallo Sabine,
lieben Dank. Die Dolomiten sind wirklich sehenswert. Viel Spaß auf deinen Touren.
Conny