Ich bin oft in den Bergen unterwegs und begegne Wanderern mit ihren Hunden. Mal angeleint, mal nicht, mal gehorchen sie, mal nicht. Gerade in der Bergwelt, wenn die Instinkte der Hunde besonders gefordert werden, ist es wichtig, dass der Hund auf seinen Hundehalter(-in) hört.
Wenn ich einem Wanderer mit Hund begegne und sehe, dass der Hund eine 1A Hundeerziehung genossen hat, zolle ich das sehr und spreche meine Bewunderung gegenüber dem Hundehalter aus.
Nachfolgend habe ich von erfahrenen Hundehaltern(-innen) viele interessante Tipps, für ein genussvolles und entspanntes Wandern mit Hund.
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Sina Delgado Hernandez ist als Betriebsleiterin bei der Hund & Sport Hungenberg GmbH tätig.
Selbst besitzt sie zwei Katzen und einen Hund und kennt sich mit der artgerechten Fütterung und Haltung von Haustieren perfekt aus und ist Expertin auf ihrem Gebiet.
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6 Tipps – Wandern mit Hund ohne Leine
Inhaltsverzeichnis
Begleitet dich dein Hund auf deinen Wanderungen, solltest du den Freilauf mit ihm auf jeden Fall trainieren. So stellst du sicher, dass nichts passiert und ihr eure leinenlose Wandertour im Wald so richtig genießen könnt. Worauf du beim Wandern ohne Leine mit deinem Hund sonst noch achten solltest, erfährst du im folgenden Beitrag.
1. Informiere dich, wo du deinen Hund ableinen darfst
Wenn du mit deinem Hund im freien Gelände unterwegs bist, musst du dich unbedingt erkundigen, ob der Freilauf dort überhaupt erlaubt ist. Denn nicht überall darfst du deinen Hund ohne Leine laufen lassen – und das hat meist gute Gründe. In Naturschutzgebieten beispielsweise können freilaufende Hunde Schäden anrichten oder gefährdete Tiere verjagen.
Achte bei deinen Wanderungen also immer auf Hinweisschilder, die Gebiete mit Leinenpflicht ausweisen und halte dich auch an diese Regelungen. So kannst du Konflikte mit anderen Wanderern und mögliche Bußgelder vermeiden.
2. Den Hund immer im Blick behalten
Das Laufen ohne Leine bedeutet für viele Hunde die große Freiheit. Unsere Lieblinge sollen sich auch frei bewegen dürfen, dennoch müssen wir sie im Auge behalten. Dein Hund sollte sich dabei immer in Sichtweite aufhalten. So kannst du besser beobachten, was er gerade macht und ihn bei Bedarf schneller zurückrufen.
Außerdem hast du dadurch im Blick, was dein Hund frisst. Einige Pflanzen aus dem Wald sind sehr gesund, viele Kräuter und Beeren dürfen Hunde fressen. Aber nicht alles Essbare ist gut für deinen Hund. Speisereste und Abfälle sollte er keinesfalls zu sich nehmen.
3. Wichtige Kommandos trainieren
Um mit deiner Fellnase eine stressfreie Wanderung ohne Leine unternehmen zu können, solltet ihr ein paar wichtige Kommandos gut trainieren. Der Gehorsam deines Hundes ist nämlich eine Grundvoraussetzung für das leinenlose Wandern. Zu den wichtigsten Kommandos zählen:
- „Hier!“: Das ist das wohl wichtigste Kommando für Wanderer mit Hund. Der Rückruf MUSS sitzen. Auch wenn dein Hund gerade mit einer interessanten Spur beschäftigt ist, musst du in der Lage sein, ihn jederzeit zu dir zurückzurufen.
- „Bei Fuß!“: Dieses Kommando ist wichtig, damit dein Hund in schwierigeren Situationen nahe bei dir bleibt, ohne dass du ihn gleich anleinen musst.
- „Bleib!“: Mit diesem Befehl kannst du sicherstellen, dass dein Vierbeiner möglichen Gefahrenquellen fernbleibt. Das hilft dir zum Beispiel bei Autos, Straßen oder auch bei anderen Hunden.
- „Gut gemacht!“: Wenn dein Hund eine Situation gut gemeistert hat, kannst du ihn ausgiebig loben. So macht ihm das Wandern gleich nochmal mehr Spaß.
Diese Kommandos kannst du mithilfe einer Schleppleine zu Hause und auch unterwegs mit deinem Hund trainieren. Erst wenn dein Hund sie sicher an der Schleppleine beherrscht, solltest du die Befehle ohne Leine trainieren. So stellst du sicher, dass dein Hund nicht einfach Reißaus nimmt, wenn er etwas Interessantes sieht.
4. Selbst spannend bleiben
Ein Spaziergang im Wald ist sehr aufregend für deinen Hund. Es gibt viel zu entdecken und zu erschnüffeln. Da ist es wichtig, dass dein Vierbeiner nicht komplett das Interesse an dir verliert. Dein Hund soll wissen, dass es sich für ihn lohnt, wenn er immer wieder zu dir zurückkommt.
Das kannst du mithilfe von Spielen und Belohnungen erreichen. Versuche zwischen den Freilauf-Sequenzen spannende Such- oder Apportierspiele zu integrieren. Das hat den Vorteil, dass deine Fellnase immer aufmerksam bleibt und auf eine neue interessante Herausforderung wartet.
Mit der zusätzlichen Beschäftigung kannst du die Jagd-, Such- und Spieltriebe deines Hundes kanalisieren. So verhinderst du, dass er im Wald auf eigene Faust loszieht und womöglich sogar wildert.
5. Auf andere Rücksicht nehmen
Im Wald bist du mit einem Hund nicht alleine. Deshalb ist es wichtig, dass du auf andere Rücksicht nimmst. Achte auf andere Wanderer und rufe deinen Hund zu dir, wenn du jemandem begegnest. Manche Leute haben Angst vor Hunden, halte deinen Vierbeiner daher nahe bei dir und leine ihn im Falle an.
Gib zudem auf andere Tiere im Wald acht. Wildtiere sind für deinen Hund tabu und auch bei fremden Hunden solltet ihr vorsichtig sein. Nicht jeder Hund ist mit seinen Artgenossen gut verträglich. Lass deinen Vierbeiner also nicht einfach auf einen fremden Hund losstürmen.
Wenn ihr auf Kühe trefft, ist besondere Vorsicht geboten! Gerade im Frühjahr und im Sommer, wenn die Kühe zusammen mit ihren Kälbern auf der Weide stehen, können sie gefährlich sein. Nimm deinen Hund unbedingt an die Leine und weiche den Kühen großräumig aus. So kannst du einem möglichen Angriff der Kühe vorbeugen.
6. Im Zweifelfall doch anleinen
Wenn du mit deinem Hund in eine schwierige Situation kommst, ist es immer sinnvoll, ihn vorübergehen anzuleinen. Nicht nur, wenn ihr auf andere Hunde, Kühe oder Wildtiere trefft, auch wenn das Gelände etwas schwieriger wird, kann eine Leine helfen. Mit ihr kannst du deinem Hund Sicherheit geben und ihn ruhig durch die schwierige Situation führen. Ist das Hindernis überwunden, kann dein Hund natürlich wieder von der Leine und seine Freiheit weiter genießen.
Und wie gehorcht dein Hund? Erzähle mir deine Erlebnisse. Ich freue mich von dir zu lesen :).