800- 1.000 Huskys auf einen Fleck. Wahoo und ich dabei. Beim Internationalen Hundeschlittenrennen in Wallgau, das mitten im Karwendel-und Wettersteingebirge liegt.
Wer denkt bei Schlittenhunden nicht an die großen Weiten des Nordens, grimmige Minustemperaturen, Eskimos und deren Hunde. Alaskafeeling gab es auch an diesem Wochenende in Wallgau. Es waren Minusgrade und leichtes Schneetreiben.
Das freute auch die Langlaufskifahrer, die auf ihrer Bahn sachte dahin gleiteten, fast mitten im Huskyfieberrennen.
Apropo Loipen. Der kleine Ort Wallgau hat ein großes Herz für Loipenfahrer. Es gibt ein 150km Kilometer langes Loipennetz zu erkunden. Wahrlich eine Menge.
Weiter Infos findest du auf der Seite https://www.alpenwelt-karwendel.de/langlauf-touren-karwendel.
Adrenalin pur
Acht Huskies die wie verrückt an ihren Leinen zerrten, ein Hundeschlittenführer, der ebenso nervös war wie seine Hunde. Die Atmosphäre vibrierte vor Spannung, bis endlich das erlösende Go vom Schiedsrichter kam.
Um Fotos zu machen, musste ich schnell sein. Blitzschnell flogen sie an Einem vorbei. Der Schlittenhundeführer ruft Go! Go! Go! oder Renn! Renn! Renn! Seine Schützlinge preschten los.
In verschiedenen Disziplinen wurde das Zusammenspiel von Mensch und Tier auf die Probe gestellt. Die Gespanne starteten in Klassen mit vier, sechs oder acht Huskies, aber auch zehner- oder sogar zwölfergespanne liefertern sich ein Rennen zwischen 6km und bis zu 37km.
Wir Besucher konnten auch hinter die Kulissen gehen und zusehen, wie die Schlittenführer ihre Hunde vorbereiteten und umsorgten. Ich war neugierig und befragte eine Hundebesitzerin. Sie erklärte mir was ein Musher ist, was Gee und Haw ist. In der Fachsprache sind Musher Schlittenhundeführer, Gespannführer und rufen Kommandos zu ihren Schlittenhunden auf schneller Fahrt zu. Gee für links und Haw für rechts.
Mit Fachwissen gerüstet, spurtete ich wieder zur Startlinie und feuerte das nächste Team an. Verschiedene Huskyrassen von Siberian Husky, der Alaskan Malamut, der Samojede und dem Grönlandhund waren hier . Bis zu 40km/h schnell hetzte das Rudel durch das Obere Isartal. Vom „Stake out“ (Startplatz) an der Finz über die Wiesen in Richtung Barmsee und wieder zurück.
Nachdem die ersten Gruppen durch die Winterlandschaft flitzten, zog die Menschentraube zum Zielpunkt und bejubelte dort die ersten Ankömmlinge. Völlig außer Atem und mit großem Durst liefen sie ein und wurden einzeln von ihrem Schlittenführer gehäschelt und getäschelt.
Zwischendurch war natürlich auch Zeit zum Schlemmen. Ich genoß duftende warme Mandeln und leckere Heißgetränke.
Auch die kleinen Besucher kamen nicht zu kurz. Kinder hatten ihre Freude auf den für sie bereit gestellten Kinderskidoo und düsten auf dem Platz in einer kleinen Runde durch die Winterlandschaft.
Veranstalter: Skiclub Wallgau & fränkischer Schlittenhundeverband
Nach den sibirischen Temperaturen wärmte ich mich am Nachmittag im traditionsreichen Gasthof “Zur alten Post” bei einer leckeren heißen Tasse Kaffee auf.
Seit 1621, stolze 400 Jahre, gibt es dasTraditionshotel in Wallgau. Damals hieß es noch „Zum Alten Wirt“. Viele Prominente gingen in dem Gasthof ein und aus. Im 18. Jahrhundert war es Goethe, im 20. Jahrhundert Herr Moshammer, der bunte Vogel aus der Modeszene. Direkt in der Eingangshalle hängen die Fotos der berühmten Gäste.
Weitere Infos: unter Gasthof & Hotel Zur Post
Damals
Heute
Vor allem aber wegen der Lüftlmalerei ist der Gasthof in der Mittenwalder Gegend bekannt.
Was ist Lüftlmalerei? Viele Häuser in der Umgebung, ob Mittenwald oder Wallgau sind mit den farbenprächtigen Bildern geschmückt. Die virtuosen Außendekorationen gelten gewöhnlich als Volkskunst und erzählen von Namen und Berufen, von Ängsten und Hoffnungen. Ein großer Teil geht sogar bis auf das 18. Jahrhundert zurück.
Auf die Plätze, fertig los – Rodelgaudi auf dem Hausberg von Mittenwald
Dazu hatte ich Lust. Also hieß es für mich auf zum Hohen Kranzberg, unweit von Wallgau, direkt bei Mittenwald.
Eine kleine, aber feine Rodelstrecke erwartete mich.
Der Winterwanderweg beginnt an der Talstation der Kranzberg-Lifte in Mittenwald. Dieser schlängelt sich parallel, ab und an auch unter der Seilbahnlinie nach oben zur Bergstation.
Die Kranzbergbahn ist über 60 Jahre alt. 2012 wurde sie renoviert. Hat aber noch die schönen nostalgischen Einzelliftsessel.
Ich selbst wollte es mir nicht nehmen lassen und zur Bergstation hinauf wandern. Dort kann sich jeder einen Schlitten für € 2,00 ausleihen und juchzend ins Tal hinab rodeln. Das tat ich natürlich auch. Vorab wanderte ich aber weiter hinauf, vorbei an dem Gasthof St. Anton, zum Gipfel des Hohen Kranzbergs. Dort befindet sich eine kleine Schutzhütte und Sonnenbänke zum Verweilen.
Ich verweilte eher in der Schutzhütte. Es war windig und leichtes Schneetreiben.
Fakten
Start: Talstation Kranzberg Sessellift auf 980m in Mittenwald
Zeit Aufstieg: 1.15 – 1.30 Std
Charakter: einfach
Höhenmeter: ca. 500 hm
Gipfelblick: auf Mittenwald und freier Blick in das Karwendelgebirge
Weitere Links
Alpenwelt-Karwendel – alle Infos zu finden von Tourenmöglichkeiten, Veranstaltungen, Unterkünfte, Gasthäuser und vieles mehr
Skigebiet Kranzberg – ein kleines, gemütliches Skigebiet in Mittenwal; vor allem für Familien Ski – und Snowboard-Anfängern
Webcam in Mittenwald und Umgebung
– Zu meinem Aufenthalt wurde ich Alpenwelt-Karwendel Tourismus eingeladen. Mein Beitrag spiegelt meine persönliche Meinung wider. Was mir nicht gefällt, wird auf den Tisch gebracht. –