Hach. Was soll ich sagen. Es war schon wieder Strahlewetter. Oben. In den Bergen.
Nicht nur beim Aufstieg lag der Nebel über dem Tal. Nein. Er deckte den ganzen Tag eine weiße Decke über das Tal. Die, die hinauf stiegen, tauchten dagegen in die Sonnenstrahlen ein. So auch ich. Ich begab mich vom trüben Tal, durch die Nebelschwaden, zum blauen Himmel empor.
Ich wanderte heute meine alt-bekannte Tour zur Willersalpe. Besuch abstatten. Hallo sagen. Wie letztes Jahr. Im Winter.
Am Parkplatz plauschte ich mit einem sympahtischen älteren Herren. Er sah meinen großen gefüllten Rucksack. Mit Schneeschuhen fest gezurrt. Er fragte, was mein Ziel sei. Willersalpe. Oder Zirleseck. Oder Ponten. So sagte ich. Je nach Schneeverhältnisse. Je nach Lust und Laune.
Er erzählte mir, dass er heute, wie so oft, zur Willersalpe geht. Katzen füttern. Ah wie schön, ich habe auch wieder Futter dabei. Und so kamen wir zu einem ausgiebigen Gespräch, in dem es hauptsächlich um die dort lebenden Katzen ging.
Er sagte, die Langhaarkatze ist leider nicht mehr oben. Der Kurzhaarkater dagegen schon. Nachwuchs sei nun von der Katze oben. Gleich drei an der Zahl. Ein Ebenbild ihrer Frau Mama. Er vermutete, dass die LanghaarkatzenMama von einem umsorgten Wanderer wohl mitgenommen worden sei. Obwohl die Katzen dort oben, in den Bergen, auch im Winter, wunderbar überlebten. Der Hüttenwirt läßt die Katzen dort überwintern, damit die Mäuse nicht uberhand nehmen. Tja und nun, wird die Langhaarkatze im Tale sein. Nicht wissen, was sie hier unten solle und Heimweh nach den Bergen haben.
Aber es kann auch sein, dass ein anderes Tier aus der Bergwelt vielleicht stärker war als sie. Wer weiß.
Der sympathische Opa schickte mich voraus. Ich sei eh schneller. Wir verabschiedeten uns mit Bis später.
So zog ich los. Bergauf. Spürte den schweren Rucksack. Innerlich schüttelnd, was ich denn nu wieder alles dabei habe. Die fest gezurrten Schneeschuhe am Rucksack tragen dem bei, dass ich ihn heute um so mehr spürte. Grödel dürfen auch nie fehlen. Falls Eis ist. Eine Thermoskanne. Leider noch keine leichte. Statt dessen eine normale. Tja und schon sind die schweren Dinge aufgezählt.
Trotz des Gewichts, waren meine Beine ausgeruht und konnten es wunderbar ertragen.
Bis zur Willersalpe war mehr Herbstboden als Schnee vorhanden. Erst nach dem Waldstück, im Freien, lief ich im Schnee. Hier ging es auch noch. Ohne Schneeschuhe. Die zog ich ab der Willersalpe auf.
Gespannt war ich. Auf den Nachwuchs. Natürlich auch auf den Kurzhaarkater, der sich gern im letzten Jahr von der Katze leiten ließ.
Niemand da. Die Willersalpe empfing mich nur mit Schnee. Auch nach kurzem Rufen, liess sich kein Felltier blicken.
So zog ich weiter. Zum Zierleseck hinauf. Wusste ja, dass der Opi nachkommt und sie füttert.
Ein steiles Stück erwartete mich. Eine geschlossene harsche Schneedecke ebenso. Jungfräulich. Sonne ist noch nicht über die Berggipfel gegenüber von der Alpe aufgestiegen, um den Schnee zu erweichen. So kämpfte ich mich mühsam, Stück für Stück, bergauf. Kräftezerrend. Den harschen Schnee erst niederdrücken, um einzusinken und wieder meinem Schneeschuh mit klirrendem Schnee anzuheben.
Der Wille schwindet. Gedanken kommen. Willst du wirklich bis hinauf? Willersalpe reicht doch auch? Ich raste. Esse eine Kleinigkeit. Sonnenbade.
Nächster Gedanke. Noch ein Stück hinauf, um zu sehen, wie viel es noch genau ist. Und so unterhielten sich die Gedanken fast den restlichen Aufstieg. Als ich nicht mehr im Schnee, sondern mehr im Gras hinauf stapfte, war nur noch ein Gedanke. Und wie ich es schaff.
Hach. Was ist es schön. Oben angekommen. Alles anstrengende entfleucht. Strapazen vergessen.
Traumblick. Berge. Soweit das Auge reicht.
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