Schneeschuhwandern – Technik – sicher und effektiv

Richtige Technik für Schneeschuhwandern

Ab in den Tiefschnee. Wie? Am besten auf großem Fuß.

Schneeschuhlaufen ist -> Fitness im Winter, Abenteuer im Schnee, Entspannung in der Natur.

Schneeschuh-Tiefschnee-Spuren

Zu Urzeiten als unsere Vorfahren in einer unwirtlichen Landschaft lebten, da waren Schneeschuhe kein Sportgerät, Wanderhilfe oder sonstiges Vergnügen.

Alte Schneeschuhe.
Alte Schneeschuhe.

Nein, in dieser Zeit waren Schneeschuhe im Winter eine Überlebensfrage! Schneeschuhe wurden schon lange bevor Ski oder andere winterliche Mobilitäten als Fortbewegungsmittel gebraucht. Es war schon unseren Urahnen klar, das durch eine Fussvergrösserung das Einsinken im Schnee verringert werden kann. Das Jagen oder die Nahrungssuche wurden damit erleichtert.

Ötzi Museum Bozen
Ötzi Museum Bozen

Übrigenswar auch Ötzi, die berühmte Mumie aus dem Gletscher, mit Schneeschuhen durch die Alpine Welt unterwegs, bevor er das Zeitliche segnete.


Wie laufe ich mit Schneeschuhen?

Ganz einfach.

Zuerst wird die Ferse in den Tiefschnee aufgesetzt. Dadurch sinkst du weniger tief ein und musst die Beine nicht so stark anheben. Somit kraftsparend.

Der Schritt an sich etwas breitbeiniger aufsetzen, hüftbreit in etwa. So dass du dir nicht selbst ein Bein stellst, in dem du auf deinen eigenen Schneeschuh trittst und dich damit in den Schnee katapultierst. Was mir anfangs öfters passierte. Man muss sich erst ein wenig an das breitere Gehen gewöhnen. Hast du aber schnell hat raus.

Den Schneeschuh beim Gehen über den Schnee schlurfen lassen. Nicht anheben als ob du eine imaginäre Treppe steigen möchtest. Schlurfen ist hier genau richtig und erlaubt.

img_3130

Aufstieg

Mäßige Hänge werden am besten in der Falllinie, also direkt ohne Zick Zack, gegangen. Steilere Hänge mehr und mehr im schrägen Anstieg bzw. in Serpentinen bergan. Sehr steile Passagen können seitwärts aufgestiegen werden. Zur Erleichterung einfach die Steighilfe am Schneeschuh aufklappen.

img_0155

Abstieg

Anfangs traut man sich noch nicht bzw. man traut seinen Schneeschuhen nicht. Aber man kann mit ihnen wunderbar den Hang hinunter rennen. Im weichen spurlosem Schnee ist es hervorragend zu gehen. Das macht Spaß. 

Am besten in leichter Rückenlage und leicht angewinkelten Knien lange Gleitschritte machen. Wenn du zu viel Vorlage hast, kann es sein, dass die Schneeschuhe im Schnee hängen bleiben und du vornüber stürzt.

Wenn der Schnee hart ist, du wirst es selbst spüren, dass es dann besser ist, dich nicht nach vorne zubeugen wie bei lockerem Schnee. Hier ist es besser etwas in der Rückenlage zu sein. So werden die Krallen besser eingesetzt und der Halt ist sicherer.

Schneehang queren bzw. traversieren

Dies ist mit Schneeschuhen nicht ganz so einfach. Dadurch das die Bindung auf dem Schneeschuh fix ist, kann der Fuss abknicken und die Ferse wegrutschen. Falls du aber doch einen Hang queren musst, am besten die Seitenkante des Schneeschuhs in den Schnee bergseitig drücken. Durch Teleskopstöcke hälst du dein Gleichgewicht und kannst somit den Schneehang hinüber laufen.

Nun die spannende Frage:

Welches sind die geeigneten Schneeschuhe?

Genau die Schneeschuhe die möglichst nicht einsinken, sondern sich vom Schnee tragen lassen. Das hängt natürlich von der Größe des Schneeschuh ab, dies wiederrum muss passend zum Gewicht des Trägers sein. Am besten in ein Fachgeschäft gehen und sich genauestens beraten lassen.

Aus was besteht ein Schneeschuh?

Die Ursprünglichen aus Holzrahmen mit Lederbespannnung, die weiteren aus Kunststoff oder mit Neopren bespanntem Alurahmen.

Plastik und andere Kunststoffe verlieren Ihre Stärke in der Kälte und sind bald kaputt. Holzrahmen sind schwerer als Alu-Rahmen, die übrigens auch stabiler sind.

Wichtig > leichte, auf die Größe abgestimmte Schneeschuhe, die eine einfache Handhabe beim Schließen und Öffnen der Bindung haben.

Was für Schuhe für die Schneeschuhe?

Du benötigst für einen sicheren festen halt knöchelhohe Bergschuhe oder Trekkingschuhe.

Sicherheit im Schnee

So schön wie die Winterlandschaft sein kann, so gefährlich ist sie auch, wenn man unachtsam seine Tour plant.

Ein unermessliches Muss für die Vorbereitung der Schneeschuhtour ist das Nachlesen des aktuellen Lawinenlageberichtes. Der DAV hat eine Übersicht über alle Lawinenwarndienste im Alpenraum zusammengestellt. (Hier gelangst du zur Übersicht – www.alpenverein.de/DAV-Services/Lawinen-Lage/). Dort kannst du den aktuellen Lawinenwarnbericht nachlesen oder direkt telefonisch erfragen, wie die Lage am Berg ist, wo du unterwegs sein möchtest. 

Gerade wenn du nicht in der winterlichen Bergwelt erfahren bist, ist es empfehlenswert beim DAV oder den Bergschulen in den Berggebieten eine geführte Schneeschuhtour mitzumachen. Und/ oder einen Schneeschuhkurs zu belegen, bei dem dir die Lawinenkunde und der Umgang mit der Lawinen-Notfall-Ausrüstung genauestens erklärt wird.

So bist du am besten gesichert und kannst deine Schneeschuhtouren sicher genießen!

weitere wichtige Informationen

DAV – > Aktion sicher im Schnee


Zusammenfassung

Notwendiges Equipment für Schneeschuhwandern

-> knöchelhohe Berg- oder Trekkingschuhe

-> Schneeschuhe

-> Teleskopstöcke

-> Gamaschen

-> Lawinenausrüstung für lawinengefährdetsm Gebiet

-> passende Winterbekleidung

-> Rucksack mit den üblichen wichtigen Equipment wzb. Trinken, Erste Hilfe Set, Wechselkleidung, Karte usw.

Dann bleibt mir nur noch eines zu sagen: viel Spaß im Winterwonderland bei Kaiserwetter! 

Nützliche Links

Tourenvorschläge im Netz findet ihr auf www.alpenvereinaktiv.com

Bücher mit Schneeschuhwanderungen

winterwandern-bayerische-alpen

winterwandern-allgaeuer-alpen

* Diese Bücher sind verlinkt mit Amazon. Wenn du auf ein Buch klickst und dann bei Amazon bestellst, erhalte ich eine kleine Provision. Dies fließt in meinen Blog dieStreunerin.at. Als kleine Spende von dir. Danke! ♥

 

7 Kommentare

    1. Hallo Joe,
      sind wohl die zwei herausragenden Hersteller. Ich habe eben die MSR und bin zufrieden. 🙂 Bist du selbst mit Schneeschuhen unterwegs?
      Viele Grüße. Conny

  1. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit einem Schneeschuh-Kurs gemacht. Wir waren im Kleinwalsertal unterwegs und haben Lawinenkunde, den Umgang mit der Lawinen-Notfall-Ausrüstung und die verschiedenen Schritttechniken geübt.
    Zumindest einen Lawinenkurs würde ich empfehlen, damit man die doch vorhandene Gefahr besser einschätzen kann.

    1. Hallo Tobi,
      da hast du recht. Ein sehr wichtigere Aspekt für lawinengefährdete Touren. Diesen Punkt werde ich gleich noch hinzufügen. Besten Dank. 🙂 Viele Grüße. Conny

Schreibe einen Kommentar zu Joe Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.